Löschangriff aus allen RohrenRund ein Dutzend junger Leute genießt nach einem gemeinsamen Essen die Sonne, als ein gellendes Geräusch die Idylle stört. Aus einem Megafon heult eine markerschütternde Sirene, gefolgt von der Einsatzmeldung "Rauchentwicklung in einem Gebäude". Sofort wird alles stehen und liegen gelassen, schnellen Schrittes eilen alle zu zu den Umkleiden und ziehen sich Schutzkleidung an. In Kürze werden zwei Löschfahrzeuge besetzt, die mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort ausrücken. Man könnte meinen, hier Zeuge eines Feuerwehreinsatzes zu sein, doch handelt es sich um eine besondere Übung: Alle Teilnehmer mit Ausnahme der Fahrer sind Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren und nehmen an der jährlichen 24-Stunden Übung teil.


Fast gelöscht - Garagenbrand erfolgreich bekämpftAn der Einsatzstelle raucht es schon aus einer Garage. Die Disco-Nebelmaschine leistet ganze Arbeit, um es wie echt wirken zu lassen. Ein Jugendlicher der Gruppe bekommt das Amt des Gruppenführers und zieht sich die blaue Warnweste an. Er muss entscheiden, wie die Gruppe vorgeht und seine Mitstreiter führen. Nach einer kurzen Einschätzung legt er fest, wo der beste Platz für die Brandbekämpfung ist und welche Schläuche er von den anderen verlegen lässt. Alle wissen, welche Handgriffe nun folgen und wo die Geräte im Feuerwehrauto verladen sind. Routiniert werden Schläuche gekuppelt, Kommandos gegeben und nach kurzer Zeit spritzt das Wasser aus allen Strahlrohren. Beim Zuschauen merkt man nur an den orangefarbenen Helmen, dass hier die Jugendfeuerwehr übt und nicht eine eingespielte Erwachsenengruppe. Bei der Übungsbesprechung ist der Betreuer zufrieden und gibt nur kleine Anregungen, wie man es noch besser machen könnte.

Ausgedacht hat sich diesen besonderen Übungstag der Jugendwart Matthias Jeschke: "Die 24-Stunden-Übung findet in den Ferien statt und wir sind mit unseren Jugendlichen über einen kompletten Tag im Feuerwehrhaus. Dabei haben wir verschiedene Übungen vorbereitet, die das gesamte Spektrum der Arbeit unserer Freiwilligen Feuerwehr abdeckt". Jeschke möchte die Jugendlichen aber nicht nur in der feuerwehrtechnisch ausbilden, sondern auch das soziale Miteinander stärken: "Ziel ist es auch, dass sich die Jugendlichen besser kennenlernen und jeder seine individuellen Stärken mit einbringen kann." In den Übungspausen wird Sport getrieben, Schafkopf gespielt oder der Jugendraum auf Vordermann gebraucht. Gemeinsam wird gekocht und die Mahlzeiten organisiert - vom Gemüse schälen bis zum Abspülen wird alles von den Jugendlichen selbst gemacht. In der Nacht wird auf einem improvisierten Matratzenlager im Schulungsraum geschlafen. Und nur Jeschke weiß, wann der nächste Einsatz für die Jugendlichen sein wird – schließlich sollen sich seine Schützlinge wie echte Feuerwehrleute fühlen, die nicht wissen, was als Nächstes auf sie zukommt. Auch für die Nacht sind mehrere Übungen geplant. Doch plötzlich wird der Ablauf unterbrochen – der Funkmelder am Gürtel des Jugendwartes piept und vibriert: Es kommt ein echter Einsatz für die Feuerwehr dazwischen. Die Jugendgruppe muss nun zurückstecken und darf den volljährigen Einsatzkräften beim Ausrücken zuschauen – als Jugendliche dürfen sie noch nicht mit zu gefährlichen Einsätzen ausrücken.

Nach erfolgreicher Arbeit mit Spreizer und Schere wird die Person gerettetNach Ende des realen Einsatzes unterhalten sich die Einsatzkräfte mit den Jugendlichen und tauschen sich aus. Die Fahrzeuge werden gemeinsam wieder einsatzbereit gemacht. „Wir in Piflas sprechen gerne von der Feuerwehrfamilie“, so Jeschke. Zwischen Jugend und Erwachsenen gibt es ein gutes Miteinander wie in einer richtigen Familie – es wird aufeinander aufgepasst, miteinander gearbeitet, voneinander gelernt und miteinander gelacht. Doch nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz: Der Jugendwart greift zum Megafon und unterbricht mit der Sirene die lockere Atmosphäre im Feuerwehrhaus: „Einsatz der Jugendfeuerwehr zum Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“. Es geht wieder los, alle ziehen sich um und die nächste Übung beginnt.

 

Informationen über die Arbeit der Feuerwehr gibt es auf dieser Homepage. Jugendliche können ab 12 Jahren der Feuerwehr beitreten - dabei spielt es keine Rolle, ob Mädchen oder Junge. Informieren kann man sich unverbindlich bei jeder Übung der Jugendfeuerwehr (siehe Terminkalender)

 Nachhilfe vom Jugendwart in Sache eiliger Türöffnung Löschen PKW-Brand mit Schaum

 

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Piflas ist ein Ortsteil des Marktes Ergolding und grenzt unmittelbar an die niederbayerische Bezirkshauptstadt Landshut.

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